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Wo sind wir gerade:

Dornstetten (Germany)

Stand: 09.Juni.2017

Tagesberichte Norwegen:

Abschnitt 3: Von Trondheim bis Nordkapp und Grenze Finnland


Tag 55 (07.07.2011) Von Karasjok bis Inari: 120,7 km (4531 km Gesamt)

Am morgen fuehle ich mich noch sehr angeschlagen. Die gratis erkältung vom Nordkapp steckt tief in den Knochen. Das Wetter ist zum Glueck gut und im laufe des Tages verbessert sich mein Zustand. Nach ~20km erreiche ich die Granze von Norwegen und Finnland. Wieder ein grosser Schritt auf der Reise. In Finnland erwartet mich die erste 10km ein Anstieg. Die Landschaft ist sehr eintönig. Es ist viel Wald, einige Seen, wenig Zivilisation und auch wenig Verkehr. Es regelrecht landweilig, verglichen zu dem was ich in Norwegen hatte. Es ist eine Stunde-Zeitunterschied und ich habe konstanten Gegenwind. Der zwar guten Wetter aus dem Sueden bringt, aber eben aus er flaschen Richtung kommt und mich 3-5km pro Stunde verlangsamt...

Tag 54 (06.07.2011) Von Olderfjord bis Karasjok: 138,1 km (4411 km Gesamt)

Jetzt bin ich also wieder auf dem Rueckweg. Ich bin Lakselv, wo hier am Wochenende eine grossen Musikfestival stattfindet. Es geht leider etwas zu lange fuer meine Zeitplanung, sonst haette ich die Moeglichkeit gehabt, fuer etwas Arbeit ein Festivalticket zu bekommen. So bin ich jetzt aber auf dem Weg nach Sueden. Morgen werde ich wohl schon in Finnland sein. Mein naechstes Ziel ist Helsinki, danach mal schauen, wo mich der Weg hinfuehrt.... Am Abend erreiche ich Karasjok nahe der Finnischen-Grenze. Ich schlafe auf einem Campingplatz, da ich eine Dusche dringend nötig habe. Der Campingplatz ist sehr nett eingerichtet, mit Sami-Zelt, in dem sich die Menschen abends treffen können. Das grosse Problem sind die Muecken. Es ist eine richtige Plage, die auch die naechsten Tage nicht besser werden wird...

Tag 53 (05.07.2011) Von NORDKAPP nach Olderfjord (mit Auto): 3,1 km (4273 km Gesamt)

Ich relaxe am Morgen und geniesse die Aussicht aus meinem Zelt auf die Nordkappkugel. Ohne es zu wissen oder es zu sehen, habe ich das Zelt am Abend zuvor so aufgestellt, das ich die Kugel genau sehen kann. Ich schreibe ein paar Postkarten und entscheide mich dann nach einer Mittfahrgelgenheit zurueck zur E6 zu fragen. Ich habe keine Lust mehr nocheinmal durch diesesn Tunnel zu fahren! Nach langem suchen und fragen treffe ich auch 4 Stunden, die nach ihrem "Erasmus-Jahr" in Madrid auch abschlussfahrt sind. Es sind 5 verschiedene Nationen im Camper. Es ist eine gemischte Truppe, mit 3 Jungs und einem Maedel. Sie sagen mir sofort zu und ich kann am Abend mit ihnen die ~130 Kilometer samt Fahhrad mitfahren. Am Abend machen wir noch ein Barbeque und haben einen tollen Abend. Die 4 Studenten fahren gegen 23 Uhr weiter und ich suche mir einen Schlafplatz...

Tag 52 (04.07.2011) Von Repvæg nach NORDKAPP: 83,9 km (4270 km Gesamt)

Als ich morgens mein Zelt abbaue, werde ich von ~10 Renntieren beobachtet, die etwa 20 Meter neben mir"Aesen". Ich breche frueh auf. Ich rechne mit einer harten Etappe, auch wenn sie nicht sehr lang sein wird. Doch schon nach kurzem merke ich, das es wohl ich haerteste Etappe werden wird. Ich habe Gegenwind, aber die Sonne scheint...noch. Nach ~30 Kilometer kommt meine meiste gefuerchtete Stelle. Der Nordkapptunnel. Er ist 6.8 Kilometer lang und geht bis 212 Meter unter das Meer. Es werden sehr lange 7 Kilometer, wobei die ersten 3,5 km bergab schnell passiert sind. Die Luft ist schlecht, es ist sehr laut, es ist sehr Steil und es ist nicht gerade viel Platz fuer Radler. Ich muss meherer Pausen machen, bis ich es dann doch endlich durch den Tunnel schaffe und wieder Tageslicht sehe. Immerhin muss ich als Radler nichts fuer den Tunnel zahlen. Es folgen weiter Tunnel, mit bis zu 4,5 Kilometern laenge. Ich erreicht gegen die Mittagszeit "Honningsvæg", die letzte grosse Ortschaft 30 Kilometer vor dem Nordkapp. Ich kaufe ein letzten mal gross ein, bevor ich mich an den Rest wage. Es geht sehr steile Berge hinauf und wieder runter. Es scheint kein ende nehmen zu wollen und mein Kilometerschnitt geht ins Unterirdische. Etwa 2,5 Kilometer vor den Ziel, zieht ein starker Nebel auf. Es faengt an zu regnen. Ich zahlen die 150 NOK (etwa 20 Euro) an Eintritt. Es ist so nebenlig, das ich nichteinmal sehen kann, wo ich eigentlich hin muss, also wo die Kugel ist. Ich sehe ein Haus und gehe um es herum. Es sind kaum Menschen zu sehen. Ein Mann kommt mir entgegen und zeigt mir den Daumen, dann sehe ich Kugel und ich weiss ich habe es geschafft. Mir stehen die Treanen in den Augen. Ich bin der einzige unter der Kugel... Ich bin Sprachlos, aber uebergluecklick. Ich habe es tatsaechlich geschafft mit derm Fahrrad von Deutschland, durch Daenemark, Schweden und Norwegen zu radeln. Nach 4269 Kilometer und 52 Tagen bin ich da! Ich treffe einen Biker und er macht Bilder von mir. Voellig verfrohren, bei ~4-5 Grad stelle ich mein Zelt beim naechste besten Platz auf. Ich gehe hinein, waerme mich auf, esse etwas und telefoniere mit meinen Eltern. Als ich nach 2 Stunden wieder aus dem Zelt schaue, hat der Regen aufgehoert und der Nebel ist auch verschwunden. Ich sehe zwar keine Mitternachtssonne, aber bin 11 Uhr ist sie immerhin zu sehen... Ein unglaublicher Tag in meinen Leben, den ich nie wieder vergessen werde...

Tag 51 (03.07.2011) Von Sennalandet nach Repvæg: 125,0 km (4186 km Gesamt)

Ich erledige den Rest des harten Anstieges und bin damit auf einer Hochebene. Es geht leicht bergab, fuer mehrere Kilometer. Die Landschaft ist sehr karg, es gibt kaum noch Baeume. Ich habe Gegenwind und es Regnet.  Ich will aber moeglichst weit kommen, da ich weiss, das die letzte Etappe vor den Nordkapp sehr schwierig sein wird. Ich frage abends wieder einen Norweger ob ich bei ihm im Garten schlafen kann. Es ist wie so oft kein Problem.

Tag 50 (02.07.2011) Von Ulvsvæg nach Sennalandet: 94,5km (4061 km Gesamt)

Es ist wieder ein besonderer Tag. Ich schaffe es meinen Kilometer 4000 zu fahren. An einer Einfahrt treffen ich "Stani" wieder, mit dem ich bereits einige Tage in Schweden zusammen geradelt bin. Per SMS haben erfahren das wir etwa in der selben Gegend sind. Wir tauschen die Geschichten unseres letzten Monats aus. Er ist mittlerweile am Trampen und musste sein kaputtes Fahrrad in Oslo zuruecklassen. Am abend, geht es einen letzten steilen Berg hoch, ich unterbreche die Fahrt und schlafe auf halber Strecke bis zur Passhoehe. Ich habe einen tollen Ausblick, leider ist mein Zelt aber wieder direkt neben der E6. Doch der Verkehr ist Samstagabends und Sonntagmorgens noch weniger als sonst....

Tag 49 (01.07.2011) Von Sørkjosen nach Ulvsvæg: 115,7 km (3960 km Gesamt)

Das Terrain bleibt huegelig, das Wetter bleibt wechselhaaft, aber das Ziel rueckt naeher. Es gibt mehrere harte Anstiege, dafuer keine Tunnel mehr und auch keine Faehren. Ich treffe immer mehr Radler und es ist schoen sich austauschen zu koennen ueber Erfahrungen und moeglich Routen. Ich sehe heute meinen ersten Renntiere. Sie sind meist im Rudel. Teilweise sehen ich bis zu 40 Tiere auf einmal. Ich schlafe an einem Fjord.

Tag 48 (30.06.2011) Von Tromsø nach Sørkjosen: 117,9 km (3851 km Gesamt)

Der Ruhe in Tromsø tag gut. Ich baue mein Zelt mal wieder im Regen ab. Die Fahrt geht erst einmal etwas Suedlich. Folgen die Faehrfahrten 15+16 auf meiner Reise. Sie sind aber die vorerst letzten. Als ich schliesslich auf die E6 komme, bin ich sehr ueberrascht. Es ist die Hauptverbindungsstrasse im Norden, also quasi die Autobahn, doch es herscht weniger Verkehr als erwartet. Zum Glueck! Es sind einige harte Anstiege dabei. Am Abend suche ich lange nach einem Schlafplatz bis ich mir einen Platz direkt neben der "Autobahn" finde.

Tag 47 (29.06.2011) Ruhetag in Tromsø: - km (3733 km Gesamt)

Heute geniese ich mal wieder seit knapp 2 Wochen einen Tag ohne das Radfahren. Von hier sind es noch ungefaehr 550 Kilometer bis ans Nordkapp. Das Ziel rueckt also naeher. Was ich danach mache, also ob ich gleich heimfliege oder noch erst einmal weiterfahre bis Helsinki wird sich zeigen. Ich will bisher immernoch nur erst einmal ankommen;-)

Tag 46 (28.06.2011) Von Bogen nach Tromsø: 50,1 km (3733 km Gesamt)

Es stand nur eine kurze Etappe auf dem Programm. Es ging ueber eine Hochebene. Das Wetter war ausnahmsweise hervorragend, zumindest bis abends. Es ist mitlerweile der 11 Tag in Folge an dem es mal mehr, mal weniger Regnet... In Tromsø angekommen, war ich erst einmal geschockt, was die hier einem als Zeltplatz verkaufen. Er kostet mehr als 20 Euro pro Nacht und man bekommt immerhin eine lau-warme Dusche. Man Zeltet allerdings im Wald auf blanker Erde und nicht wie gewohnt auf einer Wiese... Tromsø selber ist doch recht anschaulich. Es hat eine schoene Lage auf einer Insel, die mit Bruecken zum Festland verbunden sind. Rundherum sind noch schneebedeckte Berge... Am Abend ging ich dann noch ins Kino und schaute "Blitz", den neuen Film mit Jason Statham...

Tag 45 (27.06.2011) Von Andesnes nach Bogen: 100,2 km (3682 km Gesamt)

Die erste Faehrfahrt direkt am morgen, war eher gleich mal ein Tiefpunkt. Es wackelte extrem und mir wurde es wirklich mulmig. Die Faehre ging wieder uebers offene Meer und dauerte etwa 1,5 Stunden. Wale bekam ich leider keine zu sehen, obwohl die "Wal-Watcher"-Boote von dem selbem Hafen starten. Auf der anderen Seite angekommen, war ich auf der Insel "Senja", vor der ich zovor noch nie etwas gehoert hatte. Sie war aber bisher einer der Hoehepunkte! Das Wetter war hervorragend, auch wenn es morgens noch geregnet hatte. Insgesamt gab es 3 harte Berge, die am ende der Tages auf ueber 1200 Hoehenmeter zusammenzaehlten. Es ging wieder durch einige lange Tunnel von Fjord zu Fjord. In den Fjorden gab es immer wieder sehr schoene Sandstraende und wunderschoene Haeuser... Am Abend, also ich mal wieder eine weile schon nach einem schoenem Schlafplatz ausschau gehalten hatte, aber keine wirklich geeigneten Platz gefunden hatte, fragt ich mal wieder bei einem Haus ob ich mein Zelt aufstellen koenne. Es war wie so oft kein Problem. Ich auch wieder zum Essen eingeladen. Es gab einen norwegischen Eintopf... In der Nacht war es dann endlich zum ersten mal so weit. Ich sah die Mitternachtssonne. Eine wirklich fast unwahrer Moment. Eigentlich sollte die Sonne untergehen, doch sie bleibt immer ueber dem Horizont und geht sofort wieder auf! Die Temperaturen fallen dadurch auch kaum und es war immernoch sehr warm, dafuer das es nach 12 Uhr nachts war...

Tag 44 (26.06.2011) Von Melbu nach Andesnes: 142,7 km (3582 km Gesamt)

Bei eigentlich keinem Verkehr auf der Strasse und ebenem Terrain, war es eine eher leichte Etappe. Ich wollte allerdings unbedingt bis zur naechsten Faehre kommen, damit ich diese am naechsten Tag erreichen konnte. Ich hatte also eine lange Etappe vor mir, die sich gegen Ende dann auch ziemlich in die laenge Zog... Irgendwann hatte ich auch mal wieder starke schmerzen in meinen Fersen. Ich fand allerdings eine position, in der die Schmerzen nicht mehr so arg waren. Danach wusste ich aber, das ich auf jeden Fall demnaechst mal wieder einen Ruhetag einlegen sollte. Alles in allem bin ich aber sehr ueberascht, wie gut mein Koerper bisher alles mitmacht. Einzig einige Mahlzeiten, kann ich nicht mal mehr riechen. Am Abend schlief ich auf einem Campingplatz. Die Mitternachtssonne bekam ich aber leider immer noch nicht zu sehen....

Tag 43 (25.06.2011) Von Ramberg nach Melbu (Vesterålen): 133,1 km (3439 km Gesamt)

Heute ging es recht frueh los. Bereits um 7 Uhr sahs ich im Sattel. Es war sehr kuehl geworden ueber die nacht. Das Terrain war trotz der schroffen Berge eigentlich immer machbar, wirklich harte Steigungen waren selten dabei, dafuer war es aber auch eher selten gerade... Gegen 14.30 Uhr hatte ich bereits 100 Kilometer hinter mir. Die Mittelteil der Lofoten, war verglichen zum Suedteil eher langweilig... Einige Tage zuvor hatte ich von Leuten, bei denen ich im Garten hab schlafen koennen eine Telefonnummer bekommen. Ich versuchte mein Glueck. Ich wurde dann auch fuer abends eingelanden und musste nur noch die letzten 30Kilometer bis zur Faehre fahren. Auf dem Weg dorthin, fand ich ein Smartphone (Handy;-). Es war leider ziemlich nass, sodass das Touchscreen die erste Tage nicht ging. Eine Sim-Karte befand sich auch nicht mehr darin... Es ging wieder durch einige Tunnel, bis ich schliesslich die Faehre erreichte. Auf der anderen Seite wurde ich von einem Mann in empfang genommen. Wir fuhren zu seinem Haus. Es war wieder einmal unglaublich wie Gastfreundlich die Menschen hier oben im Norden sind. Ich bekam ein Abendessen, durfte mich duschen und ihrem Camper-Van schlafen. Die Familie bestand nur am Rande erwaehnt aus, einem leiblichen Kind, vier adoptiev Kindern und mindestens 4 weitere "findel-Kindern" aus verschiedener Herkunft...

Tag 42 (24.06.2011) Von Bodø nach Ramberg (Lofoten): 47,6 km (3306 km Gesamt)

Waehrend der Nacht hatte ich mich doch dazu entschieden, die etwas spaetere Faehre zu nehmen. Ich musste also nicht schon um 4 Uhr aufstehen, sondern konnte bis ~8 Uhr schlafen. Die Faehrfahrt dauerte ~4 Stunden und kostete etwa 25 Euro. Es war eine schoene Fahrt, wenn auch etwas wackelig. Die "Lofoten-Wand" die man auf dem Schiff zu sehen bekam, lies nur erahnen, wie schoen es werden wuerde. Ich entschied mich erst einmal fuer einen Umweg und fuhr an die Suedspitze der Lofoten, in die Ortschaft mit dem kuerzesten Namen der Welt. Die Ortschaft heist einfach nur "Å" (Gesprochen wie OE). Es sollte sich gelohnt haben, diesen kleinen Umweg in kauf genommen zu haben. Die kleinen schnuckeligen roten Haeuser, die immernoch teilweise bestueckten, aber keinesfalls sehr appetitlich aussehenden Stockfisch-Staende und die schroffen Felswaende im hintergrund machten diese Ortschaft zu etwas ganz besonderem. Von hier ging es dann Nord-Oestlich auf kurvigen und engen Strassen nur sehr langsam voran. Aber irgendwie wollte ich in diesem schoenen Terrain auch gar nicht schnell unterwegs sein. In Ramberg, einer kleiner Ortschaft, wollte ich eigentlich nur halt machen und die Fahrplaene der naechsten Faehre herauszufinden. Der Mann in der Information war sehr nett und sagte mir, wo ich einen sehr schoenen Schlafplatz finden koenne. Ich blieb sehr lange in der Information. Ich traf einen deutschen, der in Bergen studiert hatte und einen aeltere Herrn aus Verl. Wir unterhielten uns sehr lange. Als die Information schloss, war es bereits 19.00 Uhr und ich suchte kurz darauf, den mir empfohlenen Schlafplatz auf. Er war tatsaechlich wunderschoen. Direkt am Meer, neben einem kleinem Bachlauf und zwischen hohen schroffen Felsen.

Tag 41 (23.06.2011) Von Kjopstad nach Bodø: 69,5 km (3258 km Gesamt)

Heute ginge nur nach Bodo. Es regnete am Morgen, aber wurde endlich besser am Nachmittag. Ich sah die Sonne zum ersten mal wieder nach 3 Tagen, bzw seit ich dem Polarkreis ueberquert hatte... Bodø erwies sich als klein, aber fein. Die grossen Mittsommerpartys blieben aber irgendwie aus. Ueberall wo ich hinkam, waren die Partys entweder schon vorbei, oder sie waren Privat! Besonders gut gefiel mir der Hafen in Bodø.

Tag 40 (22.06.2011) Von Tjong nach Kjopstad: 90,3 km (3189 km Gesamt)

Wieder einmal standen 2 Faehrfahrten und mehrere lange Tunnel auf dem Programm. Waehrend ich bei der ersten Faehre glueck hatte, so musste ich bei der zweiten Faehre 3 Stunden warten! Der Regen hatte nicht nachgelassen und der Warteraum, wurde zum troknen meiner Kleidung und Zelt genutzt. Ich traf wieder auf einige Radler. Das niederlaendische Ehenpaar und die beiden Norwegerinnen. Nach der Faehre, hatten wir ein "All you can eat". Am ende hing mir die Pizza aus den Ohren raus. Ich war seit langem mal wieder mehr als satt. Mir war es regelrecht schlecht! Aber trotzdem toll. Ich schlief auf einer Wiese bei einem Bauer. Der Regen hatte immerhin gegen 22-00 Uhr etwas nachgelassen!

Tag 39 (21.06.2011) Von Nesna nach Tjong: 118,0 km (3099 km Gesamt)

Es hatte die ganze Nacht geregnet und es sollte auch den ganzen Tag regen! Kurz nach dem ich losgefahren war, kam ein richtig starker Anstieg. Als ich oben war, hatte ich mein naechstes Ziel erreicht. Ich hatte die 3000 Kilometer geknackt! Es ging weiter, bei immer mehr Regen. Ich musste durch mehrere sehr lange Tunnel fahren, die Teilweise ueber 3 Kilometer lang waren. Immerhin waren es in den Tunneln trocken. Als ich die Faehre erreichte, war ich mal wieder voellig falsch angekommen und musste 2 Stunden warten! Die Faehre ging etwa 1 Stunde. Es war eine sehr besondere Fahre, da ich auf ihr zum ersten Mal ueber den Nordlichen Polarkreis gekommen bin! Ich hatte wieder einmal ein tolles treffen mit einem niederlaendischen Ehepaar! Wir feierten die Ueberfahrt. Der regen hoerte allerdings nicht auf! Am Abend fragte ich einen alten Man ob ich in seinem Garten schlafen koenne! Er willigte sofort ein. Ich wurde sogar noch zum Tee und Abendessen eingeladen. Mein Kleidung, die voellig durchnaesst war, konnte ich auch noch trocken. Alles in allem ein wirklich toller Tag, bis auf das Wetter.

Tag 38 (20.06.2011) Von Andalsvagen nach Nasna: 92,7 km (2981 km Gesamt)

Am morgen wurde ich zum ersten mal von Muecken wirklich gejagt. Ich baute mein Zelt so schnell ab wie bisher noch nie! Insgesamt waren 2 Faehrfahrten und 4 Elche die Highlights des Tages! Die Probleme mit meinen Hinterrad, der Gegenwind, meine Fersen und meine mitlerweile auch tauben Finger waren eher die Schattenseiten. Am Abend schlief ich auf einem Campingplatz und ich musste wahnsinnige 3 Euro fuer 6 Minuten Duschen zahlen! Trotzdem war es wieder einmal schoen sich zu duschen...

Tag 37 (19.06.2011) Von Vennesund nach Andalsvagen: 100,7 km (2889 km Gesamt)

Ab heute war ich wieder alleine, das die Norwegerinnen einen Ruhetag einlegten. Ich hatte immernoch schmerzen in den Fersen und ging es deshalb etwas langsamer an heute. Zum Glueck war das Terrain heute nicht zu anspruchsvoll! Ich entschloss mich einen Umweg in kauf zu nehmen und den Torghatten zu sehen. Einen Berg in der mitte eine riesiges Loch hat! Ein Umweg der sich wirklich lohnte! Der steile Aufstieg in den Berg und die Atmosphare im Berg waren wirklich fast schon beaengstigend, aber wunderschoen! Als Kroenung sah ich noch einen Elch direkt am Berg! Es gelang mir sogar ein Bild zu machen, was mir am Vorag nicht gereicht hatte! Gegen abend hatte ich dann leider noch Gegenwind. Ich nahm also noch eine letzte Faehre und schliefa dann auf einer Wiese nahe am Wasser!

Tag 36 (18.06.2011) Von Namsos nach Vennessund: 140,2 km (2788 km Gesamt)

Wir fuhren am naechsten Tag bei immernoch schoenem Wetter weiter richtung Norden! Es regnete nur ganz kurz! Wir wussten, das die Faehre um 12.00 Uhr abfahren wuerde. Obwohl wir es wirklich versuchten sie zu erreichen, so gelang es uns um ~5 minuten nicht! Wir mussten also 2,5 Stunden warten! Dort traffen wir auf weitere Radler. Wir waren kurzzeitig sogar zu 5 und alle wollten bis ans Nordkapp! Das Terrain wurde steil. Am abend hatte ich ,ehr als 1700 hoehenmeter erklommen! Wir taten meine Achillesfersen weh! Ich hatte einen weitern Platten, wieder hinten. Wir fuhren zu dieser Zeit zu 4, also mussten alle wegen mir warten. Aber mittlerweile habe ich die Erfahrung gesammelt, das es immer schneller geht! Ich hatte die Moelgichkeit bei der Tante von einer der Norwegerinnen im Garten zu Zelten. Kurz bevor wir die letzte Faehre des Tages erreichten, sah ich zum ersten mal den Atlantic, ohne jeglichen Inseln oder Fjorde! Genau im gleichen Moment sah ich auf der anderen Seite 2 Elche! Es war bisher einer der schoensten Momente der Reise! Es waren meine ersten Elche die in Europa in freier Wildbahn gesehen habe! Bei der Tante angekommen, gab es noch ein tolles Abendessen und einen leckeren Kuchen...

Tag 35 (17.06.2011) Von Asen nach Namsos: 145,6 km (2648 km Gesamt)

Noch etwas angeschlagen ging es heute weiter. Ich war immer sehr traurig, das Judith wieder weg war. Ich schwang mich aber wieder auf mein Bike. Die Umstaende um mich herum waren einfach zu schoen um ans aufzuhoehren zu denken. Das Wetter war super mit viel Sonne und kaum Wind. Die Strasse war super zu befahren und ich fuehlte mich nach den 2 Tagen ohne Radeln sehr erhohlt! Gegen Mittag, kurz nachdem ich etwas gegessen hatte, kamen mir 2 norwegische Radlerinnen entgegen, die ebenfalls ans Nordkapp fahren. Ich fuhr also die naechsten beiden Tage nicht mehr alleine. Generell habe ich seit Trondheim taeglich begegnungen mit anderen Radlern. Man trifft sich auch immer wieder, meistens wenn man auf die Faehren wartet. Am Abend hatte ich dann noch meinen 5. Platten. Wieder einmal hinten. Es sollte lange dauern bis alles wieder mit dem Hinterreifen in Ordnung sein sollte! Am Abend machten wir uns Tackos und Zelteten an einem Sportplatz! Es war meine bisher laengeste Tour auf der Reise, dementsprechend war ich auch muede am abend...


Abschnitt 2: Autotour mit Judith


Tag 34 (16.06.2011) Von Størdal nach Asen: 34,5 km (2502 km Gesamt)

Heute war dann auch schon wieder der letzte Tag im Auto und mit Judith. Wir gingen noch in Trondheim shoppen und dann gaben wir am Flughafen das Auto zurueck. Insgesamt waren wir in 3 Tagen 931,6 km mit dem Auto gefahren und die Stellen besuchen koennen, die ich mit meinem Fahrrad nicht hab besuchen koennen, welche aber auf einem Norwegen-Urlaub nicht fehlen duerfen. Etwas angeschlagen stieg ich auf mein Fahrrad und vom Flughafen weg. Judith war wieder auf dem Heimweg. Ich war wieder alleine und sehr traurig. Ich fuhr also einfach drauf los und landete nach kurzem in einer Kaserne, aus der ich nicht  mehr hinauskam! Bei der Eingangstuere wurde ich dann gefragt wie ich hier her gekommen war, ich wusste es selber nicht! Der Man an der Pforte traute meiner Geschichte nicht und schrieb meinen Namen auf. Ich durfte dann aber weiter fahren. Alles in allem war heute aber ein schlechter Tag. Das Wetter war zwar toll, aber ich fuehle mich gerade so, also waeren 2500 Kilometer mit allen hoehen und tiefen nach 5 Wochen mein Limit! Mal sehen was der morgige Tag so mit sich bringt!

Tag 33 (15.06.2011) Autofahrt: - (2468 km Gesamt)

An Tag 33 erledigten wir die "Goldene Route". Wir fuhren also die "Trollstiegen" hinauf und besuchten den Gairanger-Fjord! Wirklich eine sehr tolle Gegend. Die auf Postkarten zwar schon schoen aussieht, aber in echt noch viel schoener ist! Wir hatte auch wieder mehr Glueck mit dem Wetter. Es regnete kaum. Auf einem Berg sahen wir dann sogar noch einen grossen zugefrohrenen See. Er erstrahlen in tollem Weiss und teilweise wo man das Wasser zu sehen bekam in wunderschoenem fast schon unecht wirkendem Tuerkies! Am Abend fuhren wir dann noch die Strecke, die mir zuvor mit dem Fahrrad verwehrt geblieben wurde! Insgesamt waren es 106 km die ich nicht fahren konnte, weil die Strasse gesperrt war! Wir schliefen wieder im Auto...

Tag 32 (14.06.2011) Autofahrt: - (2468 km Gesamt)

Heute fuhr ich mit Judith mit dem Auto an Norwegens Kueste entlang. Es war sehr entspannen einmal wieder nicht auf dem Rad zu sitzen sondern im warmem Auto, wo man ohne Anstrenung jeden Berg hinauf kommt! Wir fuhren die "Altlantik-Strasse" entlang, welche als eine der schoensten Strassen der Welt gilt! Sie ist zwar nur 8km lang, aber schlaengelt sich sehr schon von einer Insel zur naechsten! Wir hatten 2 Faehrfahrten und auch mehr Glueck mit dem Wetter, als ich zuvor. Es regnete zwar kurz, aber immerhin schien auch die Sonne. Am Abend schliefen wir Auto, was wir direkt an den Fjord parkten. Ein sehr schoener Parkplatz also zum schlafen und das voellig kostenlos!

Tag 31 (13.06.2011) Von Trondheim nach Malvik:  20,9 km (2468 km Gesamt)

Heute musste ich nur noch das Stueck zum Campingplatz fahren. Ich erreichte ihn auch ziemlich gut und schnell. Etwas spaeter war es dann endlich so weit ich hohlte Judith vom Flughafen ab und war heilfroh endlich wieder jemanden zu sehen den ich kenne. Wir mieteten uns ein Auto (Hyundai i30) und fuhren abends noch nach Trondheim. Nach einem kurzen Stadtbummel gingen wir noch ins Kino, in "Source Code". Leider hatten die Geschaefte alle zu, da auch hier Feiertag war. Immerhin mussten wir so schon keine Parkgebuehren zahlen! Wir schliefen auf dem Campingplatz.


Abschnitt 1: Von der Grenze bis Trondheim

Tag 30 (12.06.2011) Von Oppdal nach Trondheim: 114,5 km (2447 km Gesamt)

Es ging wieder mal einmal gegen 8 Uhr los! Es war Sonntag morgen und die E6 schien wie ausgestorben. Ich kam recht gut voran anfangs. Leider zog das Wetter wieder etwas an. Es war viel neben und spaeter auch leider wieder regen angesagt. Ich hatte eine eher leichte Etappe vor mir, da es bis nach Trondheim eigentlich nur den Berg hinunter gehen sollte. Eine schnelle Abfahrt verwehrte mir allerginds ein Gegenwind! Am Abend regnete es wieder staerker. Ich war langsam wirklich sehr angeschlagen von dem schlechtem Wetter! Ich hatte auch noch das Pech mein Zelt gerade dann aufzustellen, als der Regen am staerksten war. Alles in allem ein grausamer Tag!

Tag 29 (11.06.2011) Von Dovre nach Oppdal (Teilweise mit Auto): 6,7 km (2332 km Gesamt)

Die Lage hatte sich in der Nacht nicht verbessert. Es hatte auch weiterhin geregnet! Die Strasse war weiterhin gesperrt! Zu meinem Glueck war ich allerdings nicht alleine. Ich traf auf hollandisches Paar, das ebenfalls auf dem Rastplatz gecampt hatte. Nach langer ueberlegung nahmen sie mich mit ihrem eingentlich zu kleinen Truck mit! Wir spannten mein Rad hinten an das Auto. Mein Gepaeck passte gerade noch ins Auto. Wir fuhren also zu 3 plus 2 Hunden einen Umweg um um die gesperrte Stelle zu kommen. Alles in allem hatten wir Glueck! Wir fanden einen Weg. Es ging ueber das "Dovre fjell" bis nach Oppdal. Als wir dort angekommen waren, schnallten wir das Fahrrad wieder ab. Ich war ~200km mit Dennis und Jaque gefahren und dadurch wieder voll im Zeitplan!

Tag 28 (10.06.2011) Von Kwam nach Dovre: 42,1 km (2326 km Gesamt)

Also ich morgens aufwachte, regnete es immernoch. Es schien auch kein weg auf besserung. Aber mir blieb auf Grund des Zeitdruck am 13.06 in Trondheim zu sein um mich dort mit Judith zu treffen quasi nichts anderes uebrig als weiter zu fahren. Bereits kurz nach Fahrtantritt, bemerkte ich das die Lage doch ziemlich dramatisch war. Die Strassen waren uberflutet und mich erreichte die Info, das teilweise schon Doerfer evakuiert worden sind! Ich fuhr weiter. Ich musste teilweise durch 20 cm hohes Wasser auf der Strasse fahren und der Regen nam kein Ende. An einem Rastplatz erfuhr ich das die Strasse etwas weiter richtung Norden wegen eines Erdrutsches gesperrt sei. Ich fuhr trotzdem weiter, in der Hoffnung das es fuer Radfahrer trotzdem weiter geht. Ich fuhr vorbei an voellig ueberschwemten Campingplatzen. Bei Bauernhoefenm die nahe am Wasser standen sah man teilweise nur noch die Daecher! Es war alles ueberfluttet! Kurze Zeit spaeter ging dann aber auch fuer mich nichts mehr! Die Strasse war gesperrt. Ich musste also auch einen Rastplatz fahren und dort Campen...

Tag 27 (09.06.2011) Von Lillehammer nach Kvam: 102,9 km(1976 km Gesamt)

Am morgen fuhr ich erst einmal die zur Olympia-Schanze! Hier fanden 1994 die Olympischen Winterspiele statt. Ohne diesen Event waere die Stadt sicherlich nicht so bekannt geworden! Es regnete heute den ganzen Tag. Mal mehr mal weniger! Dem entsprechend war meine Laune. Am Abend wollte ich neben einem Fluss schlafen, jedoch war der Fluss breits ziemlich hoch. Der viele Regen hatte teileweise schon fuer Ueberschwemmungen gesorgt. Ich entschloss mich also, mein Zelt etwas weiter weg vom Wasser zu platzieren. Es regnete die ganze Nacht und am morgen des naechsten Tages, war der Pegen um weiter 35 cm gestiegen.

Tag 26 (08.06.2011) Von Tangen nach Lillehammer: 94,4 km (1976 km Gesamt)